Geschichte der Kirche in Beckum

Die alte Kapelle wurde wahrscheinlich im Jahre 1525 erbaut. Sie stand dort, wo jetzt das Kriegerehrenmal steht.
Die Glocke der Kapelle mit einem Durchmesser von 37 cm und einer Höhe von 42 cm trägt die Inschrift BECKUM – AD HONOREM ST. PATRONI NICOLAI A 1716 (Beckum zur Ehre des hl. Patrons Nikolaus im Jahre 1716). Sie hing bis September 2021 in der Marienkapelle und wurde dann in der Nikolauskirche aufbewahrt.

Nach Umbauten in den Jahre 1767 – 71 und war ca. 10 m x 6,60 m groß.
Die Kapelle hatte eine eigene Vermögensverwaltung, so dass der Balver Vikar gelegentlich Messen dort lesen konnte.
Bis Weihnachten 1919 genügten die Einwohner von Beckum ihrer Sonntagspflicht in Balve. Die Gläubigen mussten bei Wind und Wetter den beschwerlichen Weg nach Balve auf sich nehmen. Am 1. April 1912 wurde die Hönnetalbahn eröffnet! Die Eisenbahndirektion legte zwei Kirchzüge ein, so dass jetzt die Leute bequem ihrer Sonntagspflicht genügen konnten.

Ab 1919 konnten die Beckumer und Volkringhauser auch nach Wocklum zur Sonntagsmesse, da Graf Max von Velen und Gemen seinen Wohnsitz nach Wocklum verlegt hatte und dort eine Messe von Pater Bückelmeier aus dem Missionshaus der Heiligen Familie in Oberhundem lesen ließ. Die Beckumer wollten nun das der Pater auch in Beckum eine Messe lesen würde und beantragten dies in Paderborn. Diese ließ ein ganzes Jahr auf sich warten. Balve versuchte das Vorhaben der Filiale zu vereiteln und machte geltend, dass die Jugend gefährdet sei, wenn in Beckum nur eine hl. Messe wäre, denn dann hätte die Jugend den ganzen Tag zur freien Verfügung und komme leicht auf Abwege. Ferner machte Balve geltend, die alte Kapelle sei zu elend und unansehnlich alt, als dass ständiger Sonntagsgottesdienst dort abgehalten werden könne.
Nach Einführung des sonntäglichen Gottesdienstes in Beckum gingen die Bewohner aus Volkringhausen auch in die Beckumer Kapelle. Nun erwies sich die alte Kapelle zu klein; sie konnte nicht alle Kirchgänger fassen.

Im Herbst 1920 wurde eine Gemeindeversammlung abgehalten, alle waren einig in dem Entschluss, eine neue Kirche zu bauen. Man schritt zur Wahl eines Bauausschusses.
Die Genehmigung des Generalvikariats zum Bau der Kirche ging in Beckum ein am 5. Juli. Der Bau wurde begonnen einen Tag später am 6. Juli 1921.
Durch die Inflation war das gesammelte Kapital zum Bau größtenteils entwertet. Man sammelte regelmäßig in Beckum; aber auch in Volkringhausen und Balve. Graf Landsberg schenkte das gesamte Holz; die Kalkwerke im Hönnetal den Kalk. Die Bauern leisteten unentgeltlich die nötigen Fuhren.
Fabrikant Josef Lenze stiftete die Glocke, die Fenster, die Türklinken.

Am Sonntag, 10. September 1922 fand die feierliche Einweihung der Kirche statt. Pater Bückelmeier stand 4 Jahre der Gemeinde als Seelsorger vor.

1926 wurde die alte Kapelle abgerissen. An der Stelle der alten Kapelle wurde 1929 vom Kriegerverein das Kriegerehrenmal gebaut.

Nachdem einige Jahre in Beckum Sonntagsgottesdienste gewesen waren, wünschte man ständig einen Geistlichen in Beckum zu haben. Von großem Vorteil für die Aufbringung der finanziellen Lasten war es, dass Graf Max von Landsberg in Wocklum sich bereit erklärte, seine Kirchensteuern in Beckum zu bezahlen. Die finanzielle Frage war damit gelöst.
Am 30. September 1926 wurde Beckum eine eigenständige Pfarrvikarie. Zu ihr gehörten auch Wocklum und Volkringhausen ohne Binolen.
Als erster Seelsorger sandte das Generalvikariat Pfarrvikar Glorius aus Heiligenstadt.

Wichtige Daten:
1926 Abriss der alten Kapelle
1927 Bau der Vikarie (Pfarrhaus)
1929 Bau des Kriegerehrenmales durch den Kriegerverein, Anschaffung Orgel
1935 Bau des Muttergottesaltars gestiftet durch den Mütterverein
1940 Einbau der Kirchenheizung
1941/42 Innenbemalung der Kirche
1943 Einweihung des Kreuzweges
1945 13. April 1945 durch heftigen Granatbeschuss wurde das Dorf stark verwüstet. Der Helm des Kirchturms war zerrissen, das Dach durchlöchert, die Mauern beschädigt, die Kirchenfenster zerstört, nur der Innenraum war verschont geblieben. Bis Mai 1946 konnten die Kriegsschäden unter reger Mithilfe der Bevölkerung be¬seitigt werden.
1947 Erhebung der Pfarrvikarie zur Pfarrei St. Nikolaus Beckum, mit den Gemeinden Volkringhausen und Wockum
1948 Die Pfarrkirche bekommt die drei Glocken
1949 An das Pfarrhaus wird das Jugendheim und der Kindergarten angebaut
1952 Die neue Kanzel mit fünf Heiligenfiguren wird angbaut
1960 Der Kindergarten mit Schwesternhaus wird am Sürkenstein gebaut
1962 Innen- und Außenrenovierung der Kirche
1974 kaufte die damalige Gemeinde Beckum ein Grundstück von der Familie Schulte-Oberste und erweiterte den Friedhof, die Friedhofskapelle wird gebaut.
1977 Auflösung des Schwesternhauses im Kindergarten